Australien 2016

18.03.2016

Freitag, 18.03.2016

Zwei Nächte haben wir am Coledale Beach verbracht, wo auch unsere Reise begann.
In Cowra wollte ich mir unbedingt das Hologramm anschauen, das Bill Bryson in seinem Buch „Frühstück mit Kängeruhs“ erwähnt.
Der Abstecher hat sich echt gelohnt. Zweimal habe ich mir die 9 minütige Show angesehen, die mich sehr inspitierte mich noch einmal mit der Thematik zu beschäftigen, wie bereits vor einigen Jahren als ich unsere Showvitrine mit dem Papierboot entwickelte.

Jetzt hängen wir für die letzten Tage an den Stränden im Süden von Sydney herum und bereiten uns auf die Rückreise nach Deutschland vor und bereiten uns mental schon mal auf alles, was uns erwarten wird, vor. Gestern haben wir uns den Startplatz Hill 60 bei Wollongong angeschaut. Oben an der höchsten Stelle vermuteten wir den Startplatz. Allerdings steht mitten auf der knapp bemessenen Wiese eine Stahlkonstruktion. Hat man seinen Schirm ausgelegt, es gibt nur Platz für einen, muss man sich bis in eine steile Kante nach unten hangeln, um überhaupt erstmal Spannung in die Leinen zu bekommen. Dort steht man dann und es ist unmöglich auch nur einen Schritt rückwärts zu machen, um seinen Schirm aufzuziehen, so steil ist es. Es bleibt also nur zu hoffen, dass ein Windhauch in die Eintrittskanten fährt und man die Chance bekommt die Kiste aufzuziehen. Mit meiner Hilfe, konnte Michael dann seinen Schirm tatsächlich über sich bringen und ist gestartet. Die Bedingungen waren schwach. Ohne Hilfe war es unmöglich meine alte, schlappe Antea dazu zu bringen, auch nur einen Millimeter vom Boden abzuheben.
Als wenige Minuten später Michael am Strand landete, packte ich ein und fuhr runter. Wir legten uns in die Sonne und beäugten argwöhnisch die zahlreichen riesigen Krabben, die immer wieder aus irgendwelchen Sandlöchern krochen.
Wenige Minuten später flogen offensichtlich Schüler am Hang und landeten am Strand ein, um dann wieder hoch zu laufen. Wir sahen uns das eine Weile an und wurden neugierig, wo diewohl starteten. Wir hatten uns da oben eigentlich alles angeschaut und dass an dem Platz, an dem Michael startete Schüler in die Luft gebracht werden, erschien uns unwahrscheinlich.
Irgendwann fuhren wir dann hoch und sahen uns den „Startplatz“ an, der zwischenzeitlich komplett im Lee war. Die Schüler hatten auch bereits eingepackt. Wir konnten uns noch zwei nicht unbedingt elegante Starts von „profis“ anschauen, die sich mit ihren Sicheln mit Hängen und Würgen raushauten.

Heute herrscht Nordwind, der im Lauf des Nachmittags auf West drehte und sich zu einem Sturm entwickelte, so dass wir selbst in unserem Camper hin und hergeschaukelt wurden. Wir mussten heute für zwei Nächte nach Bullis umziehen, weil Coledale komplett ausgebucht sei.

Wenn wir Glück haben, können wir morgen, am Samstag, in Stanwell Park noch einmal fliegen und vielleicht auch noch am Sonntag. Am Montag morgen heisst es dann Abschied nehmen, Auto weg bringen und ab zum Flugplatz. Die Maschine geht am Montag nachmittag.

Somit nehme ich auch hier Abschied von Euch allen, die uns auf diesem Weg hier über den Blog begleitet haben. Ciao bis zum nächsten Mal, wohin auch immer —-

14.03.2016

Montag, 14.03.2016
Wir sind auf dem Weg durch die Blue Mountains nach Cowra.
Gestern habe ich nun endlich mal einen Tandemfallschirmsprung gemacht mit den Sydney Skydivers. Wie zu erwarten, war dies ein adrenalinproduzierendes Erlebnis. Der Spot ist etwa 80 km südwestlich von Sydney. Ich hatte mich auf einen einmaligen Ausblick über die Strände um Sydney und insbesondere auf die Skyline Sydneys gefreut, was u.a. wetterbedingt nicht gegeben war. Es herrschte eine wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit, so dass man Sydney im Dunst nur erahnen konnte.
Der Sprung und anschliessende freie Fall waren sehr eindrucksvoll. Den Auffangstoss nach der Fallschirmöffnung empfand ich relativ heftig und auch die Landung war hart gewesen, wobei wir sitzend landeten. Der Flug mit dem Schirm ist bei Weitem nicht so angenehm wie mit dem Gleitschirm, zumal man relativ unbequem in dem Sitzgurt hängt, wobei die Beingurte unangenehm in die Leisten drücken. Alles in allem aber ein tolles Erlebnis, das sicher ebenso wie das Gleitschirmfliegen Suchtpotential hat.

Wir sind dann am frühen Nachmittag weiter in die Richtung der Blue Mountains gefahren. In Katoomba, dem größten Städtchen dieser Region, haben wir bei Woolworth unsere Proviantvorräte aufgefüllt. Katoomba scheint ein nettes Städtchen mit angenehmem Flair zu sein, bei dem es sich sicher lohnt Halt an Wochentagen zu machen. Gestern, am Sonntag, war nicht viel los gewesen, da die meisten Lädchen geschlossen hatten.

Wir fuhren weiter nach Blackheath, wo es ein tolles Fluggebiet geben soll. Der Startplatz ist auch als Campsite ausgeschrieben. Tatsächlich befindet sich der Startplatz ca auf 1100 m und der Startplatz ist, wie oft in Australien, mit grünen Grasmatten ausgelegt. Startrichtung ist W, SW. Eine Startrampe für HGs ist nach Norden ausgerichtet. Der einzig mögliche Landeplatz ist nordöstlich, so dass empfohlen wird nach dem Start im Westen sich erstmal nach rechts zu orientieren, da ansonsten die Landewiese vielleicht nicht mehr erreichbar sein kann, wenn man keinen Bart erwischt.

So theoretisch. Wir sind weder gestern abend noch heute morgen nicht geflogen, weil der Wind erstens zu schwach und zweitens aus der falschen Richtung kam.
Auf der sog. Campsite gibt es nichts ausser 2 Holztischen mit jeweils 2 Holzbänken. Zu Gast beim Abendessen hatten wir eine Ratte, der wir versuchten klar zu machen, dass sie als Essensgast nicht willkommen ist.

Am nächsten Morgen sind wir relativ spät aufgewacht. Es hat eine Weile gedauert bis ich registrierte was hier anders als an den anderen Campsites, Caravanparcs etc … ist: eine unglaubliche Stille. Überall sonst wurden wir entweder von Kindergeschrei oder einem unglaublichen Lärm geweckt, den die Vögel machen.

Aber auf dem Mt Blackheath herrschte nur eine unglaubliche Stille.

Jetzt sind wir, wie gesagt, auf dem Weg nach Cowra, nachdem wir uns den Grose River Canyon von Perry’s Lookdown aus angesehen haben.

11.03.2016

Freitag, 11.03.2016
Drei Nächte haben wir in und um Newcastle verbracht und die Startplätze in der Stadt und südlich davon erkundet. Vor 3 Tagen sind wir gegen abend angekommen und steuerten den nächsten Caravanparc auf Stockton an, der Halbinsel südlich von Newcastle. In der Stadt selbst gibt es keine Caravancampingsites. Newcastle ist riesig. Laut Lonely Planet die zweitgrösste Stadt von NSW und mit dem größten Kohleexporthafen der Welt. Sobald man sich der Stadt nähert fährt man durch riesige Tagebauregionen und je näher man der Stadt kommt, umso mehr Industriegebiete passiert man.
Der Stockton Beach Holiday Parc war ok gewesen. Am nächsten Vormittag machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Erstes Ziel war der Newcastle Beach mit einem Startplatz im James Fletcher Park. Dieser hat beachseitig einen 50 cm hohen stabilen Holzzaun, dahinter Gestrüpp und ca 20 m tiefer eine Strasse, ebenfalls mit einem durchgehenden Holzzaun statt mit Holzpfosten, die die Strasse begrenzen. Um hier zu starten müsste man, nachdem man den Schirm aufgezogen hat, erstmal auf den Holzzaun handeln und sich dann ins Gestrüpp stürzen.

üM.E. kann man diesen Startplatz aus paraglidingmap entfernen. Ausser man möchte ein Actionvideo mit Schirm drehen.
Der nächste Startplatz lag ca 5 Min entfernt mit einem Sendeturm. Strzelecki -32.9369; 151.7770 mit einer schönen startwiese, die Platz für 2 ausgelegte Schirme hat. Gestern stand der Wind dort optimal an und ich bin 1,5 Std im laminaren Aufwind auf 110m Höhe die steilabfallende Küste entlanggesoart.

Ein weiterer Startplatz liegt 50m tiefer im Dickson Parc -32.9444; 151.7620. Von dort kann bei starkem SO Wind gestartet werden, wenn der Wind oben bei den Antennen vielleicht schon zu stark ist. Die vierte Startmöglichkeit noch weiter südlich nennt sich Hickson St. (32.9531; 151.7460). Eine schöne große Startwiese, die offensichtlich vom Newcastle Hanggliding Club angelegt wurde. Leider fällt das Gelände zum Beach nur sehr wenig ab, so dass hier ordentlich der Wind anstehen sollte, damit man nicht im Gestrüpp hängen bleibt. Der Vorteil ist, dass man den kleinen Hügel wieder ziemlich problemlos erklimmen könnte, sollte man unten am Strand gelandet sein.

Da vorgestern auf keinem dieser Startplätze der Wind gut stand, liefen wir hinaus Nobbie’s Head, dem für die Schiffe südlichen Eingang in den Hafen. Der lange Steinwall (Wellenbrecher) wurde von 1818 – 1846 von Gefangenen errichtet.

Von dort sah Michael in der Ferne einen für ihn äusserst interessanten Küstenstreifen, den er gerne erkunden wollte. Also fuhren wir noch einmal Richtung Norden nach Stockton und weiter nach Anna Bay. Tatsächlich erhoben sich hier an der Küste orangefarbene Sanddünen, in die nur mit 4w4 Autos befahren werden konnten. Überall wurde Quadfahrten und Horse – oder auch Camelriding in die Dünen angeboten. Wir mieteten uns in dem einzigen Camper Holiday Park ein, dem Birubi Beach Holiday Park. So viel wie dort hatten wir bisher nie für eine Übernachtung auf einer „power-site“ bezahlt. Für eine heisse Dusche brauchte man zusätzlich 20 cent für 3 Min heisses Wasser und die Benutzung der Kochstelle in der Campkitchen kostete zusätzlich 1 AUD für 20 Min.

Was solls. Wir kochten Kartoffeln, bereiteten Zaziki zu und brieten Lammkottelettes. Ein köstliches Mahl. Den dritte Nacht verbrachten wir auf der Campsite Blacksmiths Beachside Holiday Park. Von dort war es nicht weit zum Startplatz an der Catherine Hill Bay (-33.1514; 151.6300).
Als wir ankamen hatten sich bereits drei weitere einheimische Piloten eingefunden. Der Startplatz ist eine leicht geneigte Wiesenfläche. Der Wind war viel zu schwach gewesen. Der nächste Startplatz (Moonies) Richtung Süden war nur 5 Autominuten entfernt. Leider versperrten Strassenbauarbeiten die Zufahrt.

Wir hatten keine Lust noch ewig zu warten, ob der Wind noch auffrischen wird und die Bedingungen startbar werden sollten und machten uns auf den Weg in Richtung Sydney. Der nächste Startplatz, nördlich von Sydney, Cooks Terrace ist eine Klippe, die vorwiegend östlich angeströmt werden sollte. Das Starten ist auch insofern etwas tricky, weil sich zwischen steil abfallender Klippe und der Wiese im Abstand von 2 m ab Klippe ein zwar niedriger, aber immerhin als Hindernis ein Holzzaun befindet. Der Wind kam zu sehr nördlich und wir fuhren 5 Min zur nächsten Bucht mit dem Startplatz Warriewood (-33.6936; 151.3110). Dort trafen wir einen Piloten, der hier öfter fliegt und er wies uns darauf hin, was auch bereits in paraglidingmaps veröffentlicht ist: nach dem Starten sollte man zunächst nach links fliegen. Findet man keinen Aufwind, gibt es die Chance grade noch den Strand zu erreichen. Der Wind war u.E. etwas zu schwach, um sich an der rich zu halten. Dank des locals hatten wir einen dummy, der erst nach dem dritten Versuch sich halten und Höhe machen konnte. Zweimal ist er unten am Strand gelandet und hat seine Tüte wieder nach oben getragen. Gott sei Dank fiel uns noch rechtzeitig ein, dass gestern Freitag war und damit das sydneyer Wochenendwooling beginnt. Tatsächlich ergatterten wir tatsächlich nur mit Mühe noch einen Platz auf der einzigen Campsite in dieser Gegend hier, die Warriewood heisst. Heute morgen sind wir zum Strand und was sahen wir in der Ferne am Ende der Bucht?
Einen —- Gleitschirm.
Also zurück zum Auto und auf zum Long Reef NE.

Michael und ich hatten jeweils einen Superflug entlang der rich bis der Wind auffrischte. Der Startplatz (-33.7413; 151.3150) ist eine Wiese auf der 3-4 Schirme Platz haben und man hat sowohl die Opption top zu landen, als auch unten am Strand.

Und wieder neigt sich ein toller Tag der Nacht entgegen. Für morgen habe ich einen

Fallschirmsprung über Sydney gebucht. Mein Geburtstagsgeschenk 🙂

Noch 9 Tage, die wir hier sein können. Superhuper. Ich habe einige Fotos ergänzend zu meinem Bericht. Aber es bedeutet derart viel Zeitaufwand diese auszuwählen, klein zu skalieren, hoch zu laden und dann einzubinden, dass ich auf Verständnis hoffe und diese Arbeit später verrichten werden.

08.03.16

Dienstag, 08.03.16
Drei Tage haben wir noch einmal in Manilla verbracht. Am Wochenende fand wieder ein kleiner Wettbewerb für Cross Country Anfänger mit GS statt. Anfänger ist untertrieben. Alle Piloten hingen sich unter „heisse“ Kisten von Klassifizierung EN C aufwärts. Pünklich ab ca 12/12.30 setzte die Thermik ein mit Ablösungen, die den ein oder anderen Piloten beim Start doch etwas überforderten oder in der Luft schien es teilweise richtig ungemütlich gewesen zu sein, so wie manch ein Pilot im Gurtzeug hin und hergeschleudert wurde.
In Manilla scheint es nur zwei Möglichkeiten des Fliegens zu geben:
entweder Zähne zusammenbeissen und durch oder vor 12 Uhr und dann erst wieder ab frühestens 17 Uhr zu starten. Man kann auch noch gegen 18 Uhr an die Basis gebeamt werden, wie ich selbst erlebt hatte.
Gestern abend sind wir hoch gefahren in der Hoffnung auf einen schönen Abendsoaringflug am Westhang. Leider war der Wind zu schwach gewesen. Stattdessen kamen zum Sonnenuntergang wieder die Kängeruhs aus den Büschen.

Lucas, mit dem wir die letzten beiden Tage verbracht hatten, ist kurz vor Sonnenuntergang gestartet, um am Camp zu landen. Michael und ich wollten die Nacht oben am Berg in unserem mittlerweile geliebten kleinen Camper verbringen.
Kurz nach Sonnenuntergang setzte dann ein brachialer Wind ein wie auch vorhergesagt gewesen war. Wir kuschelten uns unter die Bettdecke und liessen uns im Camper hin und herschaukeln. Bis Sonnenaufgang wurde der Wind wieder schwächer und blies, wie auch die Tage davor frühmorgens, aus NO. Eine nicht so tolle Windrichtung für diese rich. Der NO Startplatz ist leeanfällig und die Thermik ist auch nicht so „berauschend“.
Aber wir sahen die 4 Schüler bereits in der Luft und machten uns mit dem van auf den Weg zum NO Startplatz. Nach dem zweiten Vormittagsflug der Schüler, starteten auch Michael und ich zu unserem Abschiedsflug vom Mt Borah.
Jetzt sind wir auf dem Weg nach Newcastle. Noch knappe 2 Wochen haben wir Zeit dieses Land zu bereisen. Grob haben wir geplant von Newcastle noch ein Stück Richtung Süden entlang der Küste zu fahren, dann in die Blue Mountains und nach Cowra, westlich von Sydney…

Let’s see what will happen 😄

04.03.16

Freitag, 04. März 2016
Wir sind auf dem Weg nach Manilla.
Vorgestern sind wir in Port Macquarie angekommen und haben uns auf einer Campervansite am Flynns Beach einquartiert. In der Nacht hat es geschüttet wie aus Kübeln. Am Morgen bin ich bei strömendem Regen im Pool ein paar Runden geschwommen.
Immer wieder wechselte es von strömendem Regen zu Sonnenschein und Wolken. Unser Plan war gewesen uns drei Startplätze in der Region anzuschauen. Es könnte ja sein, dass die Wetterprognosen für die nächsten Tage sich fliegbar gestalten. Der erste Startplatz, direkt an der Küste, war etwa 10 km in Richtung Süden. Wurde bei paraglidingmaps als North Brother angegeben. Eine etwa 20 m hohe Kante (-31.5947; 152.8420)
Der Wind stand super aus NO. Gestartet wird von einem Grasplateau, auf dem es tricky werden kann einzulanden, da man überall im Lee von hohen Bäumen sich befindet. Aber unten am Strand wäre Platz genug. Die Kante selbst ist leider nicht breit und bietet für maximal zwei Schirme Platz. Nichtsdestotrotz begann es zu nieseln und aus NO zog eine fette Regenwolke heran.
Also weiter zum nächsten Startplatz weiter in den Süden. North Brother, ein etwa 500 m hoher Hügel (-31.6572; 152.7780). Wie um jeden bewaldeten Hügel hier befindet man sich in einem weitläufigen Nationalpark.

Es gibt drei Aussichtspunkte. Vor einem dieser Aussichtspunkte ist eine wunderschöne kleine Startwiese in Richtung NO angelegt.

Doch weit und breit kein Windsack. Ob hier noch gestartet wird? Wo könnte der Landeplatz sein? Im Gleiwinkel von 1/10 konnten wir eine Sportwiese erkennen. Mit Gegenwind also kaum mit dem Schirm zu erreichen und auf dem Weg dorthin weit und breit nur Wald, Wald, Wald.
Ich gab die Koordinaten des Landeplatzes ins Navi ein. Dieses führte uns mitten in den Wald im SO des Hanges. Zwischen den hohen Eukalyptusbäumen konnten wir eine Lichtung erkennen, die aber nur über einen Privatweg zugänglich zu sein schien. Wir vermuten, dass dieses Fluggebiet nicht mehr genutzt wird.

Dann also auf weiter ins Landesinnere zum Long Flat (-31.4350; 152.4750), einem etwa 300 m hohen Hügel. Das Dörfchen Long Flat liegt tatsächlich am Fuss eines wunderschön geformten Grashügels, der überall als Weidefläche genutzt wird. Bald wurde klar, dass der Zugang nach oben nur über einen steilen Pfad führt, der als Privatweg gekennzeichnet ist.

Das Dörfchen besteht aus einer Tankstelle mit Supermarkt, einem Pub mit motorcycleflair, das Unterkünfte anbietet und einem Friseursalon, der ehemals ein Metzgerladen gewesen war. Am Pub schien die ganze männliche Bevölkerung abzuhängen. Wir genehmigten uns auch jeweils ein Bierchen und beratschlagten über weitere Reisepläne.

Ich fragte einen Typen, der halbwegs helle aussah, ob hier ab zu Leute fliegen. Er bestätigte dies und erzählte mir, dass die Piloten mit einem 4W4 Auto hoch gefahren werden. Wir beliessen es dabei. Über dem Hang hing schon wieder eine fette Regenwolke.

Da die Wetterprognosen für die Küstenregion nicht mal einladend aussehen, um sich einfach in der Sonne braten zu lassen, entschieden wir uns, uns auf den Weg nach Manilla zu machen. Sobald es an der Küste wieder sonniger werden soll, wollen wir nach Newcastle.
Jetzt geht es aber erstmal nach einer Nacht im Campervanparc in Walcha nach Manilla. Olli, unser Fliegerkollege, der die Mosel Open organisiert und den wir letztes Mal in Manilla getroffen hatten, hatte die App Wikicamps empfohlen, die uns wahrlich schon gute Dienste erwiesen hat auf der Suche nach geeigneten Campsites. Kann ich weiterempfehlen.

Jetzt dürften wir noch etwa 45 Minuten unterwegs sein. Ich werde mal nach ein paar Fotos suchen mit denen ich diesen Bericht bebildern könnte —- so long — bis auf Weiteres.

01.03.16
Wir sind im Nationalpark des Mt Tamborine. Es giesst in Strömen, so wie man sich das Wetter im subtropischen Regenwald vorstellt. Die Vegetation ist einfach gigantisch. Riesige Farnbäume, Palmen, Eukalytusbäume, alles grünt und wuchert. Gestern sind wir von der Küste aus hierher gefahren.
4 Tage haben wir an der Küste verbracht, nachdem wir Ulli in Surfers Paradise abgesetzt haben. Kurzfristig hatten wir entschieden uns auf einer Campsite, direkt am Meer einzuquartieren, um über weitere Reisestrategien nachzudenken. Im Main Beach Tourist Parc hatten wir alles, was erforderlich war: guten Internetanschluß, Waschmaschine, super Duschen, Strand und Sonne.

Surfers Paradise ist eine Stadt mit einer imposanten Skyline.
Die Mainstreet voller shops, bars, restaurants. Wir haben also auf Urlaubsmodus geschaltet und uns erstmal am beach grillen lassen, damit man unter den sonnengebräunten Touris nicht allzu sehr auffällt.

Wenn man eh schon mal hier an der gold coast ist, dann besuchen wir doch auch gleich mal Byron Bay. Dieses ehemalige Hippiestädtchen ist der Hammer. Klein, überschaubar und mit dem flair der flower power hippie time. Vier Mal bin ich die Mainstreet entlang flaniert und habe die Atmosphäre eingesogen. Und tatsächlich begegnet man hier gröstenteils jungen Menschen. Am Strand tummeln sich Sonnenanbeter, Hunde und Surfer.

Abends ist an jeder Ecke, in jeder Bar Partytime. Hier kann man abhängen und sich darüber

Gedanken machen, ob man nicht vielleicht doch auch dreadlocks haben möchte.

Auch hier haben wir auf einer netten Campsite, mitten in der Stadt, zwei Nächte verbracht.
Die Wetterprognosen zeigen, dass es wohl besser ist im Urlaubsmodus zu bleiben, solange wir hier an der Küste oder Küstennähe bleibt. Gestern entschieden wir uns in den Nationalpark des Mt Tamborine zu fahren, vielleicht den dortigen Startplatz zu besichtigen, aber vor allem uns touristische Angebote anzuschauen. Da gab es zunächst das Crystal Castle am Montecollum (dort soll es auch einen Startplatz geben). Eine buddhistische Anlage, die unter der Schirmherrschaft des Dalai Lamas steht. Wir zogen es vor, weiter zu fahren. Am Mt Tamborine angekommen, meldeten wir uns zunächst für eine „treetop challenge adventure tour“ an und überbrückten die Zeit bis die Tour beginnen sollte damit, dass wir das „tamborine rainforest skywalk“ – center besuchten.
Ein kleines Besucherzentrum, das einlädt den wunderschönen Regenwald zu erforschen „in a safe and secure way“. Die 1,5 km Strecke geht über Waldwege und eine 300m lange, in etwa 25 m hohe Stahlbrücke. Von einer 40 m Plattform, ebenfalls eine Stahlkonstruktion, kann man in 30 m Höhe den Regenwald überblicken. Eine Tour, die auch für Kinder und Behinderte geeignet ist.

Alles in allem eine super location, um sich für unser Saurierparkprojekt in Kleinwelka inspirieren zu lassen.

Dann stürzten wir uns in das Abenteuer der „treetop challenge adventure tour“. WAHSINN. Drei Stunden lang hangelten wir uns und balancierten über Drahtseile in Höhen von 20 – 30 m durch den Regenwald. Es hat wahnsinnigen Spass gemacht. Ist aber auch tierisch anstrengend, aber bei Weitem besser als jedes Training in einem Fitnessstudio.

Die Nacht verbrachten wir auf der Tamborine Mountain Caravan Campsite. Es war einfach nur super. Wie bereits zu Beginn erwähnt goss es am nächsten Tag in Strömen als wir uns auf den Weg machten zurück an die Küste. Laut paraglidingmaps sollte es an der Küste bei Broadwater fliegbar sein. Dort sind wir mit Hilfe unseres Navis gestern nachmittag angekommen. Ein kleiner Pfad führte durch die Dünen zum Beach. Die Dünen waren in etwa 5 – 40 m hoch. Der Wind kam perfekt. Während wir unsere Schirme auspackten gesellte sich ein weiterer Pilot zu uns. Irvin lebt in Byron Bay und fliegt öfter an diesen Dünen. 2 Stunden soarten wir am Küstenstreifen entlang bis der Wind zu stark wurde. Es war herrlich. Insbesondere nach den bumby Rhodeoflügen in Manilla war es ein Genuss im laminaren Aufwind sich treiben und die Seebriese um die Nase wehen zu lassen.

Obgleich der wunderschön angelegte Rastplatz mit Grillstelle nur für einen Tagesaufenthalt ausgeschrieben ist, packten wir unser Abendbrot aus und kuschelten uns nach Sonnenuntergang unter die Bettdecke in unserem supertollen Camper.
Um 6 Uhr fing der Hahn, der dort offensichtlich lebt, zu krähen an. M.E. keine schlechte Idee des Ranchers einen Hahn dort leben zu lassen, wo man nicht campen soll.
Mittlerweile sind wir auf dem Weg in Richktung Süden. Ziel ist ein Startplatz westlich von Port Macquarie.

19.02.16

Donnerstag, 19.02.16
Drei von unserer Truppe sind heute morgen ganz früh abgereist. Miranda und Edwin fliegen heute nach Singapur und dann zurück nach Amsterdam. Frank ist mit seiner hier gemieteten Harley nach Sydney und wird am Sonntag nach Berlin zurück fliegen.
4 Tage haben wir gemeinsam hier im Fliegercamp verbracht mit Blick auf das riesige Landefeld und auf den Mt Borah, dem Starthügel.

Dieser hat 4 Startplätze: Ost, Südost, West und Nordost.
Am komfortabelsten ist es vom Ostplatz zu starten, weil der Hügel nicht überflogen werden muss, wenn man am Landefeld starten möchte.
Letzte Woche fand hier ein GS Competion statt und ab Sonntag eine HG Wettbewerb. Der Mt Borah bietet super Startmöglichkeiten, um dann im Flachland XC Flüge nach Norden, Süden oder Südosten zu machen. Direkt nach Westen oder Süden ist nicht vorteilhaft, weil es in diese Richtungen keine Infrastruktur für Rückholung gibt.
Ein Tag, ich glaube es war vorgestern gewesen, bot sich eine Gelegenheit nach Norden auf Strecke zu gehen.
Gestern entsprachen die Prognosen nicht der Realität. Es war Westwind vorhergesagt. Aber bereits am Camp konnten wir kräftigen Nordwind wahr nehmen. Wir sind dennoch hoch gefahren. 6 Stunden liessen wir uns am Startplatz von der Sonne braten, während um uns bis zu 60er Boeen bliesen. Die ersten Teilnehmer der HG Competition sind bereits zu einem Workshop eingetroffen und schwangen sich bei 50er Boeen noch in die Luft.
Ab 17 Uhr wurden die Bedingungen schwächer, so dass wir uns dann auch endlich alle, unsere HG Piloten und wir Gleitis, in die Lüfte schwangen. Die Luft war angenehm und wir soarten bis in die Abendstunden.

Heute bläst es bereits am Vormittag, so dass wir uns im Camp tummeln und jeder für sich abhängt

15.02.2016

Montag, 15.02.16
Gestern abend gegen 18:30 sind wir an der Campsite Big 4 Dubbo Parklands angekommen. Es gibt einen Pool, in dem hauptsächlich die Kids der Urlauber toben, obgleich es auch einen riesigen Wasserspielplatz gibt, mit Rutschen und allem möglichen Gerätschaften zum Herumspritzen, einen Spielplatz, einem „Kangaroo Jumper“ = ein riesiges Luftkissen, auf dem man herumtoben und springen kann.
Die Campsites sind wunderbar parzelliert mit 2 Betonstreifen im Radabstand der Vans und einem betoniertem „Vorplatz“,d.h. jeder hat sein kleines „Vorgärtchen“ mit eigener Mülltonne. Fehlt nur noch der Zaun und Gartenzwerg. Ach ja, und es gibt Strassennamen. Wir wohnten in der Clare Street No C18

Im Lonely Planet las ich während der Autofahrt, dass es in Dubbo ein Gefägnis gab, das in den 70ern des letzten Jahrhunderts zu einem Museum umfunktioniert wurde, in dem „animatronische“ Charaktere ihre Geschichte erzählen. Das wollte ich mir unbedingt anschauen. Es war super gewesen. Hier ein paar Bilder. Toll war die „Pepper’s ghost“ Installation, in der erzählt wird wie das Prozedere des Hängens ablief.

14.02.16

Sonntag, 14. Februar 2016
Wir sind auf dem Weg von Bright nach Manilla. Ca. 1300 km in Richtung Norden durchs Landesinnere, über den Olympic Hwy bis Junee, dann über die 85 nach West Wyalong. Von dort geht es über den Nevell Hwy über Forbes nach Dubbo. Das sind ca. 750 km. Wir wollten in Forbes übernachten. Dort finden im Januar / Anfang Februar immer der HG Wettbewerb statt, an dem seit einigen Jahren Lukas immer sehr erfolgreich teil nimmt. Leider haben wir nicht mehr ausreichend Platz in Cabins bekommen für den Teil der Truppe, die keinen eigenen Camper haben. Also haben wir umdisponiert und fahren noch mal 120 km bis Dubbo, um den Rest der Strecke bis Manilla morgen noch abzurocken.

Wie angekündigt werde ich versuchen einige Berichte nachzuholen, wie: – fliegen in Bright
– Adlerattacke
– Ausflug zum Mt Buffalo

Gestern morgen, am Samstag, blies bereits zur Morgenstunde über den hohen Bergen des Alpine National Parks ein kräftiger NNW Wind mit um die 55 km/h. Für uns waren immer die Werte am Mt Buller (1805m – südwestlich von Bright), Mt Hotham (1868m – südöstlich) und Mt Feathertop (1922m – östlich) von Bedeutung.

Die Werte auf 2500 m, der möglichen Basis, die gestern vorhergesagt war, wurden am nachmittag mit 20 – 25 Knoten angegeben. Die Tageshöchsttemperatur war mit 38 Grad angegeben. Also nix wie nach oben in kühlere Bereiche. Das aber per Auto und dann pedes. Also fuhren wir in den Nationalpark des Mt Buffalos. Zunächst besuchten wir die Drachenrampe, von der in Richtung Nord gestartet werden kann. Vielleicht auch NO? Ich bin nicht mehr sicher. Da wir während der 10 Tage in Bright meist NW hatten und Lukas mit den 3 Drachenpiloten nie dorhin fuhr, gehe ich davon aus, dass Westwind nicht günstig ist.

Die Rampe ist super. Keine Baumwipfel weit und breit, nur steile Felswand 1700m in die Tiefe. Wie auf dem Foto vielleicht erkennbar, stand der Wind nicht optimal an. Soeben habe ich von Lukas per SMS die Bestätigung bekommen, dass die Ausrichtung der Drachenrampe nach NO, NNO ist.

Die Vegetation ist beeindruckend. Lukas erzählte, dass 2007 tagelang ein riesiges Feuer in der Region gewütet habe. Vondaher ist die Landschaft geprägt von unzähligen kahlen Eukolytusbäumen, die zwischenzeitlich silbrig in der Sonne glänzen. Bis die Stämme und Äste durch Wind und Wetter diesen Glanz erhalten haben, sah es sicherlich gespenstisch aus, solange alles noch schwarz gewesen war.

Wir fuhren zum Horn, dem höchsten Punkt des Bergmassivs (1723m). Die letzten 1,5 km, etwa 200 Höhenmeter, legt man zu Fuss zurück. Es geht über riesige Felsbrocken, in die Stufen und teilweise Geländer eingehauen sind. Last not least ein gemütlicher Spaziergang auf eine Plattform, von der aus man einen herrlichen 360 Grad Rundumblick geniessen kann.

Beim Cathedral Saddle, einer weiteren der zahlreichen Wanderrouten, die von der Fahrstrasse abgehen, haben wir Halt gemacht, um noch einmal eine ca 2 km Wanderung zum „Castle“ und zu einem weiteren der zahlreichen Peaks zu machen. Das sind enorme Steinformationen, die den ein und anderen unserer Truppe einluden, darin und darauf herumzukraxeln.

Dieses Felsmassiv des Mt Buffalo liegt südwestlich vom Startplatz, dem Mystic. Startrichtung ist N, NW. Zwei „Rippen“ verlaufen vom Startplatz aus in Richtung Tal. Linkerhand der „Markus“, rechterhand „Emily“. Der Thermikeinstieg über Markus oft zuverlässiger, so dass es, vorausgesetzt man hat keine dummies, ratsam ist, sofort nach dem Start erstmal dort sein Glück zu versuchen. Sollte es nicht klappen, hat man immer noch die Chance Emily anzufliegen ud wenn auch das nicht tut, biegt man um die Ecke, also man umfliegt Emily, und hat es nicht mehr weit zum Landeplatz in der Talmitte.

Bei NW-Lagen, so wie diese während unseres Aufenthalts oft vorherrschten, bieten sich Streckenflüge über die Goldmine und Pyramid zu Mount Beauty an oder entlang der rich, auf der die Goldmine ist, weiter taleinwärts nach Süden. Je stärker der Wind am Startplatz, desto ungemütlicher und ruppiger die Bärte. Manchmal wurde man so stark versetzt, dass man sich bereits im Lee befand, obgleich man dachte, man sei noch weit genug über dem Grat. Zweimal habe ich mir bei Windspitzen von 11-14 Knoten das Spektakel, wie die Schirme wie lose Blätter im Wind hin und hergetrieben wurden, über dem Startplatz vom Boden aus angesehen und entschieden, trotz startbaren Bedingungen am Boden zu bleiben, mit der Aussicht auf einen bei weitem angenehmeren Abendflug. Und tatsächlich konnte man sich auch nach 17:30 noch in der Thermik herumschaukeln lassen. Michael ist vorgestern kurz nach 17 Uhr gestartet und es hat ihn gleich mal auf 1700 m über Emily hoch geschossen. Nur mal so als Beispiel.

Im Grossen und Ganzen ist das Fluggebiet m.E. anspruchsvoll, sobald die Thermik einsetzt. Dies ist oft später als bei uns. Wir sind nie vor 11 Uhr hoch gefahren. Das Camp ist ein Fliegercamp, das mich von seiner Infrastruktur und dem Flair total ans Alte Lager erinnert. Ich habe mich somit gleich wie zuhause gefühlt.

So, jetzt werden wir etwa noch 2,5 Stunden on the road sein bis nach Dubbo. Seit Stunden fahren wir durch australisches Flachland mit riesigen Getreide- und Weideflächen. Es ist heiss und es bläst ein ordentlicher Wind. Der Olympic Hwy ist keine Autobahn, wie ich erwartet hatte, sondern ein zweispurige Strasse mit Gegenverkehr, die mitten durch Örtchen und Städtchen führt.

Vielleicht berichte ich später noch von der Adlerattacke, die ich selbst auch nur aus Erzählungen kenne. Letztlich konnten wir den Schirm soweit flicken, dass er bis auf Weiteres flugtauglich ist.

05.02.16

Nach 8 Stunden Fahrt, hauptsächlich über den Hume Hwy, mit 2 Pausen sind alle 3 Autos in Bright mehr oder weniger zeitgleich angekommen. Das Camp ist nicht weit vom Landeplatz entfernt. Ein Grossteil der Truppe ist in sog. „cabanas“ untergebracht. Wie man diese Art Hütten nennt, weiss ich noch nicht. Wir, Hans mit Familie und Lukas stehen auf der Campervanseite. Um uns herum Wald mit den kuriosen Tönen und Geräuschen der gefiederten Einwohner. Ein Trillern, Pfeifen, Krächzen, Zwitschern in allen erdenklichen Stimmlagen, die ich so noch nirgendwo gehört habe. Ein richtig idyllisches Plätzchen.

Gestern abend wurden wir von Lukas noch mit leckerem Grillfleisch, Salat, frischem Brot und Maiskolben verwöhnt. Nach einem ausgiebigen Briefing bezüglich der Flugregion und den potentiellen Streckenflugmöglichkeiten sind wir dann müde unter die Bettdecken gekrochen.

Voller Erwartung sind wir dann alle um 9 Uhr zum Frühstück angetreten. Die Freude auf einen tollen Flugtag wurde gedämpft durch die Nachricht, dass überregional ein kräftiger Wind aus Süd weht. Der Startplatz hat eine Ausrichtung gen Norden …

Wir ließen uns aber die Laune nicht verderben und beschäftigten uns erstmal mit dem Anmeldeprozedere beim australischen Hangglidingverband. Dies ist obligatorisch und man kommt hier nicht drum rum. Ohne Mitgliedschaft, nix fliegen hier.
Hat man es endlich geschafft sich dort als Mitglied erfolgreich anzumelden, folgt die Anmeldung beim örtlichen Verein. Uns Deutschen soll noch mal einer vorhalten wir hätten so viel Bürokratie…

Irgendwann gegen mittag sind wir, nach einer Landeplatzbesichtigung zum Startplatz hoch gefahren. Der Hammer:

Ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Der Südwind blieb. Am späteren Nachmittag haben wir das Abwarten aufgegeben.
Da ich mir eh noch eine Yogamatte, wie immer, wenn ich irgendwo hinkomme, kaufen wollte und ein Camelbag für die zahlreichen Streckenflüge und lange airtime hier in Australien, bin ich nach Bright gefahren. Auch hier findet man sich in einem beschaulichem, niedlichen Städtchen wieder. Wie in einer Pupenstube

Und wieder neigt sich ein entspannter, sonniger Erholungstag dem Ende entgegen. Es ist super, die Sonne und Natur geniesen zu können, barfuss und nur in Sommerklamotten.

03.02.16

Gestern, am Dienstag, dem 2. Februar war, laut Aussage der locals, einer der weingen geilen Flugtage in Stanwell.
Michael und ich sind gegen 11 Uhr zum Startplatz hoch gefahren. Es blies ein kräftiger SO – Wind. Zu stark für meinen Geschmack. Die ersten Drachenpiloten begannen ihre Geräte aufzubauen und schon bald traf die erste Busladung chinesischer Touristen ein.

Die Frauen in ihren hübschen Sommerkleidchrn mit den farblich passenden Sommerhüten waren eine Augenweide. Ich war leider viel zu zurückhaltend gewesen, um die Fotos schiessen zu können, die ich gerne gemacht hätte …

Bald trafen Testpiloten von Moyes mit 6 nagelneuen Hängegleitern ein.

Gegen 12 liess der Wind etwas nach und Michael nutzte die Gelegenheit sich startklar zu machen, während ich mit einem der einheimischen Piloten über die obligatorische Mitgliedschaft bei der HGFA (Hanggliding Federation of Australia) diskutierete und vor Ort die Mitgliedschaft online zu beantragen. Bis ich endlich mit allem fertig war und der Pilot zufrieden, hatte es wieder aufgefrischt, so dass ich nicht oben auf dem Plateau starten wollte. Gott sei Dank gibt es ein paar wenige Meter unterhalb am Hang noch einmal eine Startmöglichkeit, so dass ich mich auch bald in die Lüfte schwingen konnte. Der Wind war stark genug, dass es trug und man sich super über dem Hang halten konnte. Wenn es für GS mal geht, d.h. der Wind nicht zu stark zum Starten ist, ist dieser Spot genial. Hangsoaren vom Feinsten. Nach 2 Stunden bin ich gelandet.

Mittlerweile ist Lukas mit dem Rest der Truppe eingetroffen. Wir sind mit Lukas 10 Piloten, 6 Gleitis und mit Lukas 4 HGs. Am nachmittag haben sich Michael und ich noch mal einen 1 Stundenflug gegönnt. Zum Tagesabschluss durfte Lukas mit Michaels Alpina noch ne Runde fliegen, während Michael und ich die Autos vom Startplatz holten.

Alles in allem hatten wir gestern einen genialen Flugtag. Michael und ich liessen diesen dann bei leckerem Essen, das Michael für uns gekocht hatte, ausklingen.

Heute morgen haben wir dann nach einer Runde im Meer ausgecheckt und sind jetzt auf dem Weg nach Bright. Eine Strecke von etwa 650 km in Richtung SW im Landesinneren. Bei Gundagai, etwa der Hälfte der Wegstrecke wollen wir uns für eine Pause treffen.

Vielleicht kommen wir ja auf unserer Reise noch mal im Stanwell Park und am Coledale Beach vorbei

02.02.16

Zwischenzeitlich sind wir an der Küste mit unserem süßen kleinen Van:

2 Nächte haben wir in Sydney verbracht. 1 Tag sightseeing. Wir haben uns einer der Touren angeschlossen, die for free angeboten werden. Es gibt einen Treffpunkt. Dort sind die guides an grünen Shirts zu erkennen auf denen steht: follow me, I am for free. Am Ende der 2,5 – 3 Stundentour gibt jeder so viel wie er möchte. Grundsätzlich finde ich dies eine schöne Sache.
Ich war erstaunt wieviele Leute sich am vereinbarten Treffpunkt versammelten, um dieses Angebot anzunehmen. Es waren 2 guides anwesend, so dass die Gruppe geteilt werden konnte. Wir waren in etwa 14 Leute pro Gruppe, vielleicht auch 16 oder 17. Die Tour startete an der Town Hall mit der St Andrew‘ s Kathedrale. Nächste Station war das Queen Victoria Building… dann ging es über die Market Street zum Hyde Park, vorbei an einer der „zahlreichen“ Macquerie Statuen zu den Hyde Park Barracks, bis zum Sydney Hospital, wobei wir eine weitere Macquerie Statue passierte, deren Physionomie aber ganz anders ist als die der ersten Statue, die wir besichtigt hatten.

Unser guide, eine junge „Sydneyerin“ – wie nennt man die Einwohner von Sydney? – erzählte ganz viel über die Geschichte Sydneys und viele Geschichten und Legenden. Leider in einem Slang und in einem Tempo, dem ich nicht immer folgen konnte, heisst, ich habe alles in allem vielleicht die Hälfte verstanden, wenn überhaupt 😉

Dank des Romans „Frühstück mit Kangurus“ von Bill Bryson, das ich derzeit lese, habe ich ein wenig „Vorwissen“.

Die Geschichte dieses Krankenhauses kann ich nur in etwa versuchen wieder zu geben, wie folgt: es gab ein Alkoholproblem mit den Strafgefangenen, die der Senator Macquerie (Senator gegen Ende des 19 Jahrhunderts) versuchte gesellschaftsfähig zu machen, um aus ihnen zivilisierte, arbeitswillige Bürger zu machen. Er versuchte zunächst Gelder zu aquirieren, um ein Krankenhaus bauen lassen zu können für die Alkoholkranken. Das „Mutterland“ England hatte daran aber wenig Interesse bis der Senator auf die glorreiche Idee kam, England das Exklusivrecht anzubieten für den Import von Rum.

Diese Angebot wurde angenommen und so konnte mit diesem Geld das Krankenhaus gebaut werden…

Später, als der grosse Goldrausch begann wurde aus dem Gebäude eine Bank … heute ist es ein Museum — so in etwa haben wir die Geschichte verstanden …
Wir standen also erstmal eine Zeitlang vor diesem „Krankenhaus“, versuchten die Geschichte, die unser guide erzählte, zu verstehen und wurden dann weiter geführt über den Martin Place und die Pitt Street zum Australian Square…. bis dorthin versuchten wir weiteren 3 – 4 Erzählungen und Ereignissen, ob von früher oder aus jüngster Zeit, zu folgen. Nach einer 10 minütigen „Pinkel“- pause ging es weiter bis zum Customs House, dem ehemaligen Zollhaus zur Circular Quey Station. Somit waren wir am Kai angekommen. Ein Abstecher, vorbei am Museum für Contemporary Art in die Rocks führte uns zum Dawes Point unterhalb der Sydney Harbour Bridge, wo die 3 stündige Tour endete. Dort standen wir dann, nachdem wir unseren Obulus entrichtet hatten, einsam und verlassen mit Blick auf die Bridge und auf das Sydney Opera House. That‘ s Sydney.

Wir beschlossen mit der Fähre nach Manly zu fahren, um uns die Skyline vom Wasser aus anzuschauen.

Mittlerweile war das Gewitter im Anmarsch, das vorhergesagt gewesen war. Dies hinderte uns aber nicht, uns in das Abenteuer zu stürzen die Fähre zu besteigen. Bei Blitz und Donner bestiegen wir unerschrocken, wie wir manchmal sind, das Boot.
Und tatsächlich gingen wir 30 Minuten später in Manly wohlbehalten an Land.

Wir bummelten die Strandeinkaufsstrasse entlang zum Strand und genossen dort den Sand, das Meer und die Sonne, die mittlereweile wieder die Oberhand gewonnen hatte.

Gegen 19 Uhr fielen wir dann in unserer Unterkunft, dem Backpackers in der Kent Street, vollgestopft mit zahlreichen Eindrücken, ins Bett und fielen gegen 20 Uhr Ortszeit in tiefen Schlaf. Wir schliefen 12 Stunden, um endlich in Australien am anderen Ende der Welt mit einem Zeitunterschied von 10 Stunden anzukommen.

Somit waren wir gut gewappnet unsere Reise anzutreten, die damit beginnen sollte unseren vorab in Berlin per Reisebüro gemieteten Camper abzuholen.
Die Abholstation befindet sich südlich von Sydney, auf dem Weg nach Stanwell Park, dem ersten Fluggebiet, in dem wir uns mit Lukas treffen wollten.

Die Anmietung dauerte tatsāchlich, wie der Lonely Planet berichtet, fast 2 Stunden bis alle Formalitäten und Inspektionen abgeschlossen waren. Wenn man der Sprache nicht mächtig sein sollte, dürfte man erhebliche Schwierigkeiten haben bei der Anmietung eines Campingvans ins Australien. Das Bemühen der Angestellten sich verständlich machen zu wollen ist gleich null und die Autos selbst sind wie man dies von einem sehr grossen Unternehmen inzwischen nicht besser erwarten kann. So richtig gekümmert wird sich um die Kisten nicht wirklich. Hauptsache oberflächlich betrachtet sieht alles ok aus,
Am Abend auf dem Campingplatz haben wir z. B. fest gestellt, dass die Ablüftung auf dem Dach undicht ist. Bei starkem Regen wird das Bett nass. Wir haben uns erstmal damit beholfen den Eimer oben auf die Lüftung zu stellen, den der Wind dann mitten in der Nacht quer über den Platz bugsierte.

Aber ich greife vorweg. Ich bin ja erst mal dabei zu berichten, dass wir den Van abgeholt hatten und dann in Richtung Süden zum Stanwell Park gefahren sind. Tatsächlich passiert man bevor die Strasse sich den Berg runter in Richtung Strand windet, den Startplatz. Es blies relativ kräftiger Wind aus Südost. Es hingen zahlreiche Schirme vor dem Hang und für uns ein sehr ungewöhnlicher Anblick, noch mehr Drachen. Hier floriert, wenn der Wind stark genug ist, das Tandemunternehmen mit Hängegleitern.

Ich selbst fühlte mich ein bisschen angeschlagen, weil ich am Morgen mit steifen Nacken aufgewacht war. Ich und mein Körber können sich einfach nicht so recht an diese Klimaanlagen gewöhnen.
So beliess ich es dabei dem Treiben vor dem Hang und am Startplatz zuzuschauen. Im Lauf des Nachmittags frischte der Wind merklich auf und, wie überall bei regem Flugbetrieb, wurde auch hier bei den Starts mit dem Gleitschirm manchmal grosses Kino geboten. Die beste Szene dann mit einem fast nagelneuen Gin, sah wenigstens sehr neu aus, den der Pilot zur Windfahne „umfunktionierte“

Leider überstand der Schirm diese Funtionalität nur mit Bläsuren, d.h. mit einem nicht unerheblichen Riss im Segel.

Am Abend inspizierten wir dann auf dem Campingplatz am Coledale Beach unser neues zuhause und begannen dieses für die nächsten Wochen einzurichten.

Gestern morgen, Sonntag, 31. Januar, lernten wir beim Frühstück Hans mit seiner Familie kennen, der sich für die nächsten 3 Wochen ebenfalls der Gruppe um Lukas anschliessen wird. Er ist GS- Pilot und ist mit seiner Frau Susanne, Nichtfliegerin, und seinen 4 Jahre alten Zwillingen bis Ostern in Australien unterwegs.

Den gestrigen Tag verbrachten wir am Startplatz und am Strand im Stanwell Park. Michael und ich packten zwei unserer vier Rettungen und nahmen unser Equipement unter die Lupe. Ab mittags sind immer wieder mal ein paar GS-Tandems und auch Solopiloten gestartet. Aber der Wind war zu schwach, dass sich diese am Hang hätten halten können. Gegen späteren nachmittag sind wir dann doch mal zum Startplatz hoch gefahren. Es war klar, dass man sich nicht wird halten können und ich liess Michael den Vortritt. Er wollte seine Gurtzeugeinstellung überprüfen und ich habe mich bereit erklärt das Auto wieder nach unten zu fahren.

Wir liessen den Tag zusammen mit Lukas und Ulli, einem weiteren Mitreisenden, mit ein paar Fläschchen Bier ausklingen. Michael hat dann am Campingplatz noch was Leckeres zu essen gekocht und wir krochen satt und zufrieden unter die Bettdecke.

Heute, Montag, 01. Februar
Es ist bewölckt und gegen 9 Uhr heute morgen fing es kurz zu regnen an. Lukas holt den Rest der Truppe vom Flughafen in Sydney ab. Die Luft ist „tot“, d.h. es sieht nicht danach aus, dass man heute den ganzen Tag über wird fliegen können. Wir beschlossen erstmal in den Supermarkt nach Helensburgh zum Einkaufen zu fahren. Helensburgh ist ein kleines beschauliches Örtchen mit einem grossen Supermarkt, einem Markt mit Spezialitäten, frischem Obst und Gemüse, einem Metzger, 2 Imbissläden, 1 – 2 kleinen Stores, wo man was auch immer an Nippes kaufen kann, einen Surfshop und — das Beste vom Besten: einen riesigen Store, der alles hat, was man bis man den Laden betreten hat nicht wusste, dass man alles brauchen kann, was dort angeboten wird, z.B. einen egg-seperator, nur so als Beispiel oder eine Känguruhherde aus Draht oder als Arrangement für den Vorgarten:
Ich sitze im Camper und schreibe. Immer wieder mal kommt ein kurzer Regenschauer, aber es ist warm. Was bisher den stärksten Eindruck bei mir gemacht hat, ist diese üppige Vegetation. So stelle ich mir den Regenwald vor. Dieses protzige Grün überall, diese beeindruckenden Eukalytusbäume … es ist der Wahnsinn. Einige erinnern sich vielleicht, dass ich erst kürzlich in

Namibia war, wo man hin und wieder eine kleine grüne Oase entdeckt. Hier an der Küste gibt es das alles im Übermass.

Nebenbei möchte ich kurz erwähnen, dass ich mit diesem Blogtool nicht gut klar komme, insbesondere was das Hochladen und Einbinden von Bildern betrifft. Aber es ist nun mal das beste „Bauset“, das ich finden konnte.

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